5 Konsolidierung der eigenen Märkte, die Erschließung neuer Absatzmöglichkeiten, das Zusammenlegen von Standorten und Produktionen oder ein Stellenabbau. Spareffekte generieren Sparen ist dabei immer der häufigste Ansatz. Daher empfiehlt praemium auch, in möglichst vielen Bereichen vorhandene Einsparpotenziale zu finden und zu nutzen, ohne die Substanz des Unternehmens angreifen zu müssen. „Jeder größere Betrieb hat irgendwo versteckte und unnötige Kostentreiber in Form von nicht optimalen Verträgen, von Abläufen, die auf veralteten Daten beruhen oder von eingeschliffenen Einkaufsvorgängen, die zu wenig dem aktuellen und tatsächlichen Bedarf entspre- chen“, erklärt Holger Fey, Mitglied der praemium Geschäfts- leitung. Daher lohnt es sich, Bereiche anzuschauen, die sonst nicht im Fokus stehen, wie die Gebäudereinigungskosten oder die vorhandenen Telekommunikationsverträge. Oftmals fehlen im Unternehmen bei solchen Spezialthemen der nötige fachliche Einblick oder schlicht und einfach die Kapazitäten, um sich damit tief genug befassen zu können. „So etwas fällt in der Regel selten in die betrieblichen Kernkompetenzen. Als externe Experten stecken wir da wesentlich tiefer in den Details und können neutral und mit dem notwendigen Know-how bei der Konsolidierung der Betriebskosten erfolgreich helfen.“ Schwache Konjunktur bietet Chancen Klar ist, dass das sinkende Wachstum der Wirtschaft zu schaf- fen macht. Umso wichtiger ist es, zu prüfen, ob sich aus dem negativen Trend auch positive Effekte für die Kostenoptimierung ableiten lassen. So konnten Dienstleister in der Vergangenheit aufgrund der boomenden Wirtschaft durch die hohe Auslastung und Kapazitätsengpässe den Preis fast beliebig bestimmen. Zu den Branchen, die davon profitieren, gehören unter anderem die Logistik, aber auch Hersteller von Produktionsmaterialien. Bei einer schwächeren Wirtschaft kehrt sich dieser Effekt nun um. „Langfristig heißt das, dass wieder mehr Bewegung in die Einkaufspreise kommen wird. Anbieter haben mehr freie Kapazitäten oder müssen ihre Überproduktionen loswerden. Ein wichtiger Aspekt, den wir auch in unsere Optimierungsstrategien für Unternehmen mit einfließen lassen. Preisverhandlungen allein machen aber nur einen kleinen Teil aus. Viel entschei- dender ist es, Prozesse und Leistungsumfänge zu prüfen, um die sogenannten strukturellen Einsparpotenziale transparent zu machen und auf diese Weise auch nachhaltig Einspareffekte zu generieren“, verdeutlicht Christina Fleck-Heimbach, Mitglied der Geschäftsleitung von praemium. Es sollte also nicht darauf hinauslaufen, einfach nur den Rotstift anzusetzen und zu kürzen. Bei einer erfolgreichen Strategie zur Kostenoptimierung geht es darum, einerseits qualitätsneutral bessere Konditionen für einzelne Kostengruppen abzuschlie- ßen, andererseits aber auch Spareffekte mit Langzeitwirkung zu erzielen – gerade in konjunkturell schlechteren Zeiten. 1 www.ifw-kiel.de/de/publikationen/kieler-konjunkturberichte/2019/deut- sche-konjunktur-im-sinkflug-0/ Für 2019 korrigierten die einschlägigen Wirtschaftsinstitute Mitte des Jahres ihre Konjunkturprognosen für Deutschland noch einmal nach unten. So rechnet beispielsweise das Institut für Weltwirtschaft (IfW) lediglich noch mit 0,6 – anstatt wie bisher mit 1,0 Prozent – Wachstum des Bruttoinlandprodukts1. Auch andere Wirtschaftsforscher veröffentlichten nicht unbedingt optimistischere Zahlen. Die Hauptgründe hierfür sind schnell benannt und liegen in den vielen weltweit offenen politischen und ökonomischen Problemen: der ungelöste Brexit und die USA, die Handelskonflikte befeuern. „Gesamtwirtschaftlich bewegte sich Deutschland lange Zeit auf einem sehr hohen Niveau. Auch die Kaufkraft ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Aber bekanntlich hält kein Boom ewig und es ist sicherlich noch zu früh, von einer Rezession zu sprechen. Unternehmen sollten aber trotzdem alarmiert sein und sich schon jetzt eine Strategie für schlechtere Zeiten zurecht- legen“, fasst Christian Herres, Geschäftsführer von praemium, die Lage zusammen. Die Möglichkeiten, wie Unternehmen auf eine bevorstehende Krise reagieren, sind vielfältig: ob die